JHV Sängergruppe Albachtal

v.l. Peter Windsheimer, Thomas Niebler, Christian Walz, Gerd Rösel, Helmut Kratzer, Werner Prügel , Hans Pesel und Christian Huber
v.l. Peter Windsheimer, Thomas Niebler, Christian Walz, Gerd Rösel, Helmut Kratzer, Werner Prügel , Hans Pesel und Christian Huber

Sängergruppe Albachtal will 2022 wieder durchstarten - Kreischor, Tag des Liedes und Sängerkreis-Tag in Aussicht

Die Vorstandschaft der Sängergruppe Albachtal traf sich im Gasthof Berghof zu einer Sitzung. Dabei wurde auf das Jahr 2021 zurückgeblickt und ein Ausblick auf 2022 gewagt.

Vorsitzender Gerd Rösel begrüßte Vertreter des Gesangvereins Liederkranz Alfeld, des Gesangvereins Alfeld 1852 und der Liedertafel Kainsbach. Entschuldigt waren die Vorstände des Sängerbunds Thalheim, des Männergesangvereins Schwend und des Gesangvereins Concordia Förrenbach.

Rösel berichtete aus dem Sängerkreis Hersbruck, wo die ursprünglich für 2021 geplanten Festveranstaltungen und Konzerte wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten. Der Sängerkreis Hersbruck musste deshalb die Feier des 100-jährigen Jubiläums auf 2022 verschieben.

 

Zuschuss für Chorleiter

In Velden, Kleedorf, Auerbach und Schnaittach sollen im nächsten Jahr Kreiskonzerte stattfinden. Geplant ist, Anfang 2022 einen Sängerkreischor mit interessierten Sängerinnen und Sängern zu bilden, der dann zu allen Kreiskonzerten auftreten soll. Nach Möglichkeit sollen bereits im Januar die Proben beginnen.

 

Der Fränkische Sängerbund hat unter Zugrundelegung des Hilfsprogramms vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst einen Sonder­Chorleiterzuschuss zugesagt. Die Vereinsverantwortlichen seien darüber bereits durch Elisabeth Hensel, die Geschäftsführerin des Sängerkreises Hersbruck, informiert worden.

 

In der Sängergruppe Albachtal kam die Sangestätigkeit ab März 2020 durch Corona und die damit einhergehenden Beschränkungen zum Erliegen. So musste beispielsweise auch der Tag des Liedes im Schlosshof Thalheim abgesagt werden. Nur die beiden Alfelder Chöre versuchten ab Herbst 2020 mit Hygienekonzept wieder Proben abzuhalten. Aber schon kurz darauf wurden sie erneut gezwungen, den Chorbetrieb einzustellen.

 

Ab Mai 2021 wurde es mit Einschränkungen wieder möglich, Proben abzuhalten. Ende September begann der Gesangverein Alfeld 1852 dann schließlich mit den Proben. Der Gesangverein Liederkranz Alfeld folgte ab Oktober und auch der MGV Schwend startete wieder. Aber auch in diesem Jahr währte die Freude nur kurz und aktuell haben alle Vereine die Sängertätigkeit erneut eingestellt.

 

2022 soll der Tag des Liedes in Thalheim stattfinden. Allerdings steht noch nicht fest, ob der Sängerbund Thalheim dann auch singfähig sein wird - denn in diesem Jahr fanden weder in Thalheim noch in Kainsbach Chorproben statt.

 

Auch ohne öffentliche Auftritte hat sich in der Zwischenzeit einiges getan. So hat der Fränkische Sängerbund seit Mai 2021 ein neues Logo Im September 2021 kam auch noch ein neuer Internetauftritt dazu. Interessierte können sich unter https://fsb-online.de informieren. Die Planungen für das Jahr 2022 laufen auch. Voraussichtlich im März soll in Kühnhofen ein Sängerkreis-Tag stattfinden. Dieser soll genutzt werden, um Ehrenamtliche in den Chören auszuzeichnen. Für den 26. und 27. Juni 2021 war in Nürnberg das Chorfest des Fränkischen Sängerbundes geplant. Dieses soll nun am 25. und 26. Juni 2022 stattfinden.

 

* Bericht Hersbrucker Zeitung vom 17. Dezember 2021- Kerstin Rösel *


Chorleiter werden ist nicht schwer ...

Kreischorleiter Thomas Witschel
Kreischorleiter Thomas Witschel

.. sie zu finden dagegen sehr: Gegen den Mangel bietet der Fränkische Sängerbund ein neues Seminar zur Chorleitungsassistenz an

 

HERSBRUCKER SCHWEIZ – Dass Chöre immer mehr um Mitglieder kämpfen müssen, ist kein Geheimnis. Dazu kommt, dass es zu wenige Singbegeisterte gibt, die einen Chor leiten wollen. Dem will der Fränkische Sängerbund, zu dem auch der Sängerkreis Hersbruck gehört, nun mit einem neuen Seminarangebot gegensteuern. Kreischorleiter Thomas Witschel erklärt die Hintergründe

 

Wie stehen die heimischen Chöre mittlerweile da?

Thomas Witschel: Das wird sich erst nach der Sommerpause zeigen. Während des Lockdowns war an Proben nicht zu denken, die Abstände in Innenräumen mussten bei Sängern noch größer sein als normal. Man kann nur hoffen, dass die Pandemie nicht zu einem Sterben der Chöre führt.

 

Gab es Chöre im Hersbrucker Sängerkreis, die während Corona das Handtuch geworfen haben?

Aus den 103 Chören des Sängerkreises ist mir nichts bekannt. Aber das Risiko besteht weiterhin, dass die Pandemie wie ein Brandbeschleuniger wirken könnte. Gerade im Hinblick auf das meist hohe Durchschnittsalter in den Chören kann es durchaus sein, dass der ein oder andere sich nicht mehr aufraffen will. Andererseits könnte es sich auch so entwickeln, dass die Leute nach eineinhalb Jahren des Daheimbleibens wieder Lust auf Gemeinschaft haben. Dann braucht es Leute, die die Sänger anleiten und den Chorleiter entlasten.

 

Und dafür ist das neue Basisseminar gedacht?

Genau. Die Teilnehmer sollen den eigentlichen Leiter unterstützen und auch vertreten können. Es ist der erste Schritt zur Chorleiterausbildung und ein unterschwelliges Angebot, ohne dass es viel Vorkenntnisse braucht. Das Seminar soll auch die Scheu vor der Ausbildung nehmen.

 

Wer kann teilnehmen?

Im Grunde jeder, der Spaß am Singen hat. Und es ist natürlich von Vorteil, wenn man schon mal in einem Chor gesungen hat.

 

Was wird im Seminar vermittelt?

Gelernt werden die nötigsten Grundlagen, wie die Notenschrift, die Tonangabe für einen Chor oder das Dirigieren von zwei bis drei Taktarten. Mit diesen lassen sich fast 95 Prozent des bei uns gängigen Repertoires abdecken.

 

Wie lange dauert das Seminar?

Es sind insgesamt drei Tage an verschiedenen Wochenenden. Die zeitliche Distanz ist bewusst gewählt, damit die Inhalte daheim wiederholt werden können. Wer danach weitermachen will, hat die Möglichkeit, die Chorleiter-Seminare des FSB in Hammelburg zu besuchen, an deren Ende der Titel „Staatlich anerkannte(r) Chorleiter/in“ steht.

 

Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass auch das Interesse an einem Chorleiter-Posten nachlässt?

Ein Grund ist sicher das gestiegene Freizeitangebot, ergänzt durch moderne Medien, mit dem die Gesangsvereine konkurrieren. Außerdem hat sich die Arbeitswelt verändert, Freizeit und Job verschmelzen immer mehr, es gibt weniger geregelte Arbeitszeiten als früher. Zudem hält sich die klassische Vorstellung, dass es gewisse Vorkenntnisse braucht, um einen Chor leiten zu können. Dem wollen wir mit dem Seminar entgegenwirken.

 

Welche Maßnahmen gibt es gegen den Mitgliederschwund?

Wir versuchen es vor allem durch groß angelegte Werbekampagnen auf dem Land. Wobei die klassischen Vereine, die von einer regelmäßigen Beteiligung leben, mehr Schwierigkeiten haben als Projektchöre, bei denen die Teilnahme immer befristet ist.

 

Wie sieht es mit den Liedern aus? Probiert man hier auch Neues?

Ja, es gibt viele Möglichkeiten, von Rock, Pop bis Schlager findet sich so gut wie alles – es gibt zum Beispiel Chorsätze für Stücke der Toten Hosen oder der Comedian Harmonists. Das „Problem“ dabei ist, dass diese Lieder auch mit den vorhandenen Sängern erarbeitet werden müssen. Bei einem Männerchor mit einem Durchschnittsalter von 72 Jahren ist die Frage, wie groß die Bereitschaft dafür ist.

 

Sind also die Projektchöre die Chöre der Zukunft?

Wenngleich wir uns wünschen, dass die Vereine vor Ort fortbestehen, werden es die Projektchöre leichter haben. Für sie ist es einfacher, bereits vorgebildete Sänger zu gewinnen. Es wird ein bestimmtes Programm für einen festgelegten Zeitraum einstudiert, danach löst sich der Chor wieder auf. Das entspricht eher dem heutigen Zeitgeist.

 

Aus welchem Grund sollte jemand Ihrer Meinung nach einem Chor beitreten oder sogar leiten?

Die Erfahrungen, gemeinsam an einem größeren Ganzen mitzuwirken, selbst aktiv mit anderen zu musizieren, auch über das Musikalische hinaus Gemeinschaft zu erleben, können nicht hoch genug geschätzt werden. Ein Musikstück selbst einzustudieren verschafft wesentlich tiefere Einsichten in Musik, als es nur als Konsument zu hören. Und was die Chorleitung anbelangt, so ist es sowohl große Herausforderung als auch großes Glück, selbst den Klang formen, interessante Programme entwerfen und andere Menschen von der Musik begeistern zu können und zu dürfen.

 

* Bericht Hersbrucker Zeitung vom 20. August 2021- Interview HZ-Marina Gundel mit Kreischorleiter Thomas Witschel *


Ein Leben für die Musik

Kreischorleiter Friedhelm Treiber
Kreischorleiter Friedhelm Treiber

Friedhelm Treiber, der langjährige Kreischorleiter des Sängerkreises Hersbruck, ist am 26. Februar im Alter von 81 Jahren verstorben.

 

Er hatte sich zu Lebzeiten mit großem Engagement in vielen Chören und Gesangvereinen, im Sängerkreis Hersbruck und beim Fränkischen Sängerbund, in Posaunenchören und im Posaunenchorbezirk Hersbruck engagiert. Sein Leben lang gab Friedhelm Treiber mit Liebe und Geduld sein musikalisches Können und Geschick an seine Chöre weiter.

 

Für den Sängerkreis Hersbruck war Treiber zuerst als stellvertretender Kreischorleiter tätig, dann von 1997 bis 2009 als erster Kreischorleiter. Unter seiner Verantwortung wurde im Jahr 2000 die zweiten Sängerkreis-Liederhefte an über 100 Mitgliedschöre herausgegeben. Als Kreischorleiter legte er großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung der Chorleiter und Chorleiterinnen. Er organisierte mehrere große Kreiskonzerte und 2005 das erste „offene Singen“ – „Komm sing mit“ – im Fränkischen Sängerbund. Zudem war er mit der Organisation des „Leistungssingens“ vom Fränkischen Sängerbund, in der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg betraut.

 

Für diese und viele andere Verdienste bekam er 2009 die „Goldene Stimmgabel“ überreicht und wurde zum Ehrenkreischorleiter ernannt. Wenn die Corona-Auflagen es erlauben, will der Sängerkreis ihm zu Ehren ein Benefizkonzert organisieren.

 

Ein Leben für die Musik. Schon während seines Studiums sammelte er Erfahrungen im Chorgesang sowie als Dirigent. 1975 trat Treiber dem „Gesangverein Eintracht Vorra - 1922“ bei und leitete den Chor von 1976 bis 2013. Mit seinem breiten musikalischen Wissen und Fähigkeiten arbeitete er stehts daran, die Qualität der gesanglichen Darbietungen zu verbessern.

 

Als Treiber 2013 die Chorleitung an Sonja Durst übergab, blieb er seiner Eintracht als Basssänger weiter treu. Der Chor war, wie er sagte, „seine Familie“. 2020 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Bis zuletzt sang er auch im Dehnberger Hof Chor mit, wo er sieben Jahre als 1. Vorsitzender bis 2017 die Geschicke des Vereins geleitet hatte.

 

Viele Jahre war Treiber zudem im Posaunenchorbezirk Hersbruck als Bezirksobmann und stellvertretender Bezirkschorleiter tätig. Dankbar erinnern sich auch die Bläser des Posaunenchores Hirschbach an den Verstorbenen, der ihren Chor 17 Jahre lang mit Begeisterung leitete.

 

Wir, der Sängerkreis Hersbruck, sind Friedhelm Treiber für sein vielfältiges musikalisches Wirken zu tiefem Dank verpflichtet.

 

* Bericht Hersbrucker Zeitung vom 10. März 2021- Sängerkreis Hersbruck - Vorstandschaft - Pressewart Engelhardt *